Prag

Die goldene Stadt.

Tři sta třicet tři stříbrných stříkaček stříkalo přes tři sta třicet tři stříbrných střech
(Hier spritzen 333 silberne Wasserspritzen über 333 silberne Dächer)

Diesmal haben wir eine Kulturreise geplant. Sie führte uns in die „Goldene Stadt“ Prag. Wir haben im Vorfeld in einem im 14.Jh. erbauten Haus das Hotel Elite unweit der Altstadt gebucht- fein, klein, gemütlich und teils doch ziemlich antik. Glücklicherweise gab es einen hoteleigenen Parkplatz, so dass wir das Auto nun nicht mehr benötigten. Alle Ziele konnten wir gut zu Fuß erreichen.

Prag, die Stadt an der Moldau, ist die historische Hauptstadt Böhmens und war eine bedeutende königliche und kaiserliche Residenzstadt im heiligen Römischen Reich. Heute ist Prag die Hauptstadt der Tschechischen Republik.

Prag wird mit vielen Beinamen verziert. Die „Stadt der hundert Türme“ ist bekannt für den Altstädter Ring mit bunten Barockgebäuden, gotischen Kirchen und der mittelalterlichen astronomischen Uhr.

Die „Goldene Stadt“ zeigt heute ein geschlossenes, von Gotik und Barock geprägtes Stadtbild. Sehenswürdigkeiten wie die Prager Burg, die Karlsbrücke, die mittelalterliche Rathausuhr, der Alte Jüdische Friedhof oder die älteste aktive Synagoge der Welt machen die Stadt zu einem beliebten Ziel für Touristen.

Der Beiname „Goldene Stadt“ bezieht sich auf die Sandsteintürme, die bei Sonneneinstrahlung in Goldtönen schimmern. Eine weitere Erklärung für diese Bezeichnung ist, dass Kaiser Karl IV. die Türme der Prager Burg vergolden ließ.

1992 wurde das historische Zentrum Prags in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

Prag setzt sich aus 22 Stadtbezirken zusammen.
Praha 1 ist der älteste Teil der Stadt und besitzt die meisten Sehenswürdigkeiten.
Er lässt sich unterteilen in Altstadt, Josefstadt, Kleinseite, Hradschin und nördliche Teile der Prager Neustadt.

Ein Tagesausflug führte uns zum wohl bekanntesten Wahrzeichen der Prager Burg auf dem Burgberg Hradschin oberhalb der Kleinseite. Sie bildet das größte geschlossene Burgareal der Welt. Hier fand im Jahre 1618 als Anlass für den 30-jährigen Krieg der zweite Fenstersturz statt, den die Herausgeworfenen überlebt hatten, da sie auf einem Misthaufen gelandet sein sollen.
Der Weg zur Prager Burg wird gesäumt von vielen kleineren Geschäften, Bars und Cafeterias. Auch sollte man nicht versäumen in einem der kleinen Restaurants die typisch böhmische Küche zu probieren.
Zur Besichtigung der im 9.Jhd. gegründeten Prager Burg gibt es zwei Arten von Eintrittskarten: den kleinen und den großen Rundgang. Wir hatten den großen Rundgang mit allem Sehenswerten gewählt.
Im Mittelpunkt der Prager Burg steht die St.-Veits-Kathedrale.
Die mit 1.300 Halbedelsteinen ausgeschmückte Wenzels Kapelle im Südbereich des Querschiffes ist dem Heiligen Wenzel, dem Schutzpatron Böhmens, gewidmet. Von hier gelangt man zur Kronkammer, in der die Originale der böhmischen Krönungsinsignien (Wenzels Krone, Reichsapfel und Zepter) aufbewahrt werden. Das Kaisergrabmal Ferdinands I. von Habsburg in der Mitte des Chores, ist aus weißem Marmor gefertigt. In der Krypta sieht man das Königsmausoleum und den u.a. Sarkophag des Kaiser Karl IV.Die elf kleinen Häuser des Goldenen Gässchens stammen aus dem 16. Jahrhundert und wurden als Unterkünfte für die Burgwachen des Königs gebaut. Später zogen vor allem Goldschmiede in die Hütten ein. Auch der Schriftsteller Franz Kafka lebte 1917 vorübergehend im Haus Nr. 22 a.

Auch dem Kloster Strahov − Abtei des Prämonstratenser-Ordens mit klostereigener Brauerei sollte man einen Besuch abstatten und bei einem Glas Bier entspannen.

Auf dem Rückweg von der Burg kommt man durch die verträumte Kleinseite.
Als Kleinseite  bezeichnet man die Straßenzüge unterhalb der Burg auf der linken Moldauseite. Hier befinden sich die meisten nationalen Institutionen. Das Stadtviertel wurde nach zwei verheerenden Bränden die Stadt der Reichen und des Adels. Prunkvolle Paläste und Kirchen zeugen bis heute davon.
Wenn man durch die engen Gassen streift, kann man durchaus kulinarische Schätzchen finden.
Hier befindet sich auf der Insel Kampa die John-Lennon-Mauer. 

Die St.-Nikolaus-Kirche ist eine prachtvolle Barockkirche mit 70 m hoher Kuppel und Glockenturm. Innen sieht man ein 1500 m² großes Deckenfresko.

Das Palais Waldstein, auch Wallensteinpalais genannt −ist das größte Palais in Prag. Heute ist es Sitz des Senats des Parlaments der Tschechischen Republik. Zum Palast gehören auch weitläufige Gartenanlagen.

Das Palais Lobkowitz dient heute als Deutsche Botschaft. Im Spätsommer 1989 wurde die Deutsche Botschaft in Prag weltweit bekannt, als Tausende DDR-Bürger dort Zuflucht suchten und Palais und Gelände für Wochen besetzten. Am 30. September 1989 konnte der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher den Wartenden verkünden, dass sie in die Bundesrepublik ausreisen dürfen.

Die Johanniterordenskirche St. Maria unter der Kette mit dem zugehörigen Kloster diente der Sicherung der Brückenanlagen und Furten an der strategisch wichtigen Stelle am Brückenkopf der ehemaligen Judithbrücke.

Die Karlbrücke verbindet die Altstadt mit der Kleinseite.
Der Kleinseiter Brückenturm, so wird der Turm am Westende der Karlsbrücke bezeichnet, besteht eigentlich aus zwei Türmen. Der kleinere, sogenannte Judithturm diente seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts als Kerker und später als Sitz des Zollamtes. Der höhere der beiden Türme ist das jüngste Bauwerk der Karlsbrücke. Er wurde vor allem als Lager und als Wachturm genutzt.

Vom gotischen Altstädter Brückenturm aus gelangt man am östlichen Ende auf die Karlsbrücke über die Moldau. Die 1402 fertiggestellte Karlsbrücke mit 30 Statuen katholischer Heiliger ist für den Autoverkehr gesperrt. Es sind viele Straßen- und Unterhaltungskünstler mit ihren Ständen auf der Brücke, die ihre Kunst feilbieten.

Die Kreuzherrenkirche (auch Kirche des Heiligen Franziskus von Assisi oder St.-Franziskus-Seraphinus-Kirche) befindet sich am rechten Ufer der Moldau an der Ostseite der Karlsbrücke.

Die Altstadt umfasst den auf der rechten Flussseite gelegene Stadtkern und ist der älteste Teil Prags. Im 11. und 12. Jahrhundert ließen sich im Schutz der beiden Burgen, der Prager Burg und dem Vyšehrad, entlang der Moldau und der verbindenden Wege deutsche und jüdische Kaufleute sowie einheimische Handwerker nieder. Die Prager Altstadt – der zentrale Marktplatz – ist für viele vor allem der Altstädter Ring. Rings um den geräumigen Platz sind unzählige Restaurants, die zum nicht nur Verweilen, sondern auch zum Verkosten der böhmischen Küche einladen.
Das Altstädter Rathaus aus dem Jahr 1338 mit der Astronomischen Aposteluhr aus dem frühen 15. Jh. sind die Magnete, denn zu jeder vollen Stunde ist hier ein animiertes Glockenspiel zu sehen.

Aber auch die dreischiffige Teynkirche aus der Mitte des 14. Jh., der gotische Stadtpalast Haus an der Steinglocke und das Kinsky-Palais(Rokoko) prägen das Bild des Altstädter Rings.

Der Prager Pulverturm ist ein 65 Meter hoher Turm am Platz der Republik in Prag und ist ein Eingangstor in die Prager Altstadt. Er wurde als Teil der Befestigung des ehemaligen Königshofes im 15. Jahrhundert errichtet. Der Turm erhielt seinen Namen, da bis Ende des 17. Jahrhunderts im Innern Schwarzpulver gelagert wurde. Am Turm beginnt der erste Teil des historischen Königswegs vom ehemaligen Königshof zur Prager Burg bildet.

Etwas am Rand der Altstadt direkt an der Moldau befindet sich das Tanzende Haus von Frank O. Gehry. Das architektonisch eigenartige Bauwerk erinnert an ein tanzendes Pärchen, ähnlich Fred (Astaire)und Ginger (Rogers)

 

Josefstadt  ist das ehemals jüdische Viertel Prags. Im Viertel Josefov befand sich bis 1896 das jüdische Ghetto. Heute kann man hier den jüdischen Friedhof, die Synagoge, die zu den ältesten Europas zählt, das jüdische Rathaus (16. Jh.) sowie fünf weitere Synagogen besichtigen.

Im südlichen Teil der Oberen Neustadt — südlich der Altstadt im 14. Jahrhundert entstanden — befinden sich unter anderem der Karlsplatz, der Heuwaagsplatz, der Platz der Republik, das Nationalmuseum am Wenzelsplatz.

Der Wenzelsplatz mit der Statue des heiligen Wenzel ist ein quirliger Boulevard auf dem ehemaligen Rossmarkt. Die 60 Meter breite und 750 Meter lange Prachtstraße ist heute ein Mekka für Shoppingfreunde.
Während der Zeit des Prager Frühlings 1968 war der Wenzelsplatz Schauplatz des historischen Geschehens.
Hier kann man auch prima in den verschiedenen kleinen Bars und Restaurants pausieren.

 

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