Die Reise

Ägypten – Land am Nil

Nach unserer ersten Hälfte, der Badeurlaub in Hurghada, führte uns der Weg per Buskonvoi nach Luxor. Dort auf der „Solaris II“ eingeschifft begann endlich die Nilkreuzfahrt von Luxor nach Assuan. Es kam schon so eine Art Titanic Feeling auf, da das Schiff sehr gut ausgestattet war. Auf dem Weg dorthin passierten wir alle bedeutenden Grabstätten der Antike.
Erste Station war Luxor-Stätte der bedeutenden Tempelanlagen von Luxor und Karnak. Auf dem Westufer befindet sich mit Theben-West einer der bedeutendsten Totenstädte des pharaonischen Ägyptens mit dem Tal der Könige, dem Tal der Königinnen und zahlreichen Privatgräbern.

Luxor-Tempel ist eine altägyptische Tempelanlage im Stadtzentrum von Luxor. Der für den Wind- und Fruchtbarkeitsgott Amun, seiner Gemahlin Mut und ihrem gemeinsamen Sohn, dem Mondgott Chons, geweihte Tempel wurde hauptsächlich im Neuen Reich errichtet. Von großer Bedeutung ist der Tempel wegen zwei Darstellungszyklen, dem Opet-Fest in der Kolonnadenhalle und der Geburtshalle.
Sehenswürdigkeiten im Tempel sind u.a.: der Pylon Ramses’ II, Hof Ramses’ II.
Stationskapelle der Hatschepsut, Kolonnadenhalle, Vorhof Amenophis’ III.

Die 3 km lange beeindruckende Sphingenallee verbindet den Luxor-Tempel mit dem Tempel von Karnak.

Der Tempelbezirk des Amun-Re ist mit einer Fläche von etwa 30 Hektar die größte Tempelanlage Ägyptens und damit auch der größte Tempelbezirk in Karnak. Der Tempel muss zu Fuß erkundet werden und man sollte mindestens einen halben Tag für einen (groben) Überblick vorsehen. Neben dem Heiligtum für Amun-Re beherbergt der Bezirk noch weitere sechs Tempel und mehrere Kapellen. Architektonischer Höhepunkt ist die große Säulenhalle mit 134 Säulen. Erstaunlich unter wie viel Mühen die Arbeiter diese riesigen Säulen errichtet haben. Auch in römischer Zeit wurde der Tempel weiter genutzt.
  • Der nächste Ausflug brachte uns auf die gegenüber liegende Uferseite ins Tal der Könige. In Theben West nördlich von Luxor war eine Nekropole im Alten Ägypten, in der bis heute 64 Gräber und Gruben aufgefunden wurden. Hier besichtigten wir:
    • Totentempel der Hatschepsut aus der Dynastie und ist der am besten erhaltene Tempel in Deir el-Bahari am Westufer des Nil in Theben. Auffällig ist seine eigenwillige Architektur. Die Pylone sind durch offene Pfeilerhallen am Anfang je einer Terrasse ersetzt. Der gesamte Tempel ist aus Kalkstein errichtet.  Der so genannte Kleine Tempel wurde unter Thutmosis III. umgebaut. Thutmosis III war der Stiefsohn von Hatschepsut und verstarb am 17. Februar 1425 v. Chr.
      Der gesamte Talkessel von Deir el-Bahari ist hauptsächlich den Göttern Hathor und Amun-Re geweiht.
      Das erste eindeutig identifizierte Grab im Tal der Könige stammt von Pharao Thutmosis I.
    • Der Totentempel Amenophis III. (Erbauer des Luxor-Tempels) auf der Westbank ist leider nicht mehr vorhanden. Er wurde bewacht von den Memnonkolossen.Der älteste Sohn und Thronerbe Thutmosis sollte der fünfte König dieses Namens werden, doch starb der junge Prinz vorzeitig. Thronfolger von Amenophis III. wurde deshalb sein gleichnamiger und zweiter Sohn, Amenophis IV., der seinen Namen später in Echnaton änderte.

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    Ramses II. auch Ramses der Große genannt war der dritte altägyptische König (Pharao) aus der 19. Dynastie des Neuen Reichs. Er regierte rund 66 Jahre und ist damit eines der am längsten amtierenden Staatsoberhäupter der Welt. Er gilt als einer der bedeutendsten Herrscher des Alten Ägypten. Während seiner Regierungszeit erreichte Ägypten eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte, wie sie nach ihm unter keinem Pharao mehr erreicht wurde. Durch sein diplomatisches Handeln gelang ihm ein fast fünfzigjähriger Frieden mit seinen Nachbarvölkern. Als wir das Grab von Ramses besuchten, fiel mir natürlich sofort das Schild „FOTOGRAFIEREN VERBOTEN“ auf. Natürlich habe ich das Verbot ignoriert und einige Bilder gemacht. Der bösen Tat folgte die Strafe auf dem Fuße. Ein finster blickender Ägypter verlangte meine Kamera. Mein schlechtes Gewissen brachte mich auf die Idee zu verhandeln. Die Verhandlung gipfelte in dem Satz „Gimmi Backschisch“! Nun ja, ein paar Euro wechselten den Besitzer und ich durfte die Kamera und die Bilder behalten.

Auf halbem Weg nach Assuan lag der Horus-Tempelkomplex von Edfu. Erbaut in den Jahren 237 bis 57 v. Chr. unter den Ptolemäern ist er einer der am besten erhaltenen Tempel Ägyptens.

In Kom Ombo kann man den Doppeltempel des falkenköpfigen Haroeris und des Krokodilgottes Sobek besichtigen.

Assuan liegt auf dem östlichen Nilufer nördlich der beiden Assuan-Staudämme, die den Njasser See im Norden begrenzen bzw. nördlich des Ersten Nilkatarakts. Hier machten wir bei 50°C im Schatten eine Stadtbesichtigung und einen Ausflug zum Assuan-Hochdamm.

Abends entspannten wir uns bei einer Fellukenfahrt auf dem Nil. Mitten im Fluss finden sich verschiedene Inseln. Die bekannteste und somit auch der älteste Teil Assuans ist die Insel Elephantine

Die Tempel von Abu Simbel am Westufer des Nassersees liegen ca. 280 km südwestlich von Assuan in der Nubischen Wüste und 40 km nördlich der ägyptisch-sudanesischen Grenze. Sie sind entweder mit dem Flugzeug oder mit einem Tragflächenboot zu erreichen.
Ramses II ließ die Tempel um 1250 v.Chr. erbauen. Der große ist den Göttern Amon-Re, Re-Harachte und Ptah geweiht. Der kleinere ist ein Hathor-Tempel für Ramses‘ Gemahlin Nofrete. Die Tempel lagen einst am Ufer des Nils und wären nach dem Bau des Hochdammes wie das ursprüngliche Abu Simbel auch in den Fluten versunken. 1980 wurden beide Tempel an 180 m landeinwärts gelegener und 64 m höherer Stelle wieder der Öffentlichkeit übergeben.

Nach diesem Kulturtrip freuten wir uns auf die zweite Hälfte des Badeurlaubs.

Ein kurzer Trip durch die Wüste per Jeep führte in ein Berbercamp. Die Lebensweise dieser Familien erleben und abends das typische Essen fast im Dunkeln zu genießen war schon gewöhnungsbedürftig.

Den krönenden Abschluss jedoch bildete eine spektakuläre Aufnahme vom Mond durch ein Teleskop.